(Gonzo)   Milo vom Sulzbachtal



Hier mal ein paar Worte von Herrchen an Welpenbesitzer
oder die es gerne werden wollen.

Welpen brauchen Aufmerksamkeit aber auch viel Ruhe um die
Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Wenn Milo sich in sein
Korb zurückzieht sollte klar sein, daß er seine Ruhe will und
nicht vom Besitzer oder Kindern gestört werden will.

Spielzeug muss nicht immer vom Fressnapf oder Aldi sein.
Ein Weidenstock - gefunden beim Spaziergang - ist aktuell auf
Platz 2 der Hitliste nach dem Kauknochen.
Das Interessee an Spielsachen wechselt auch immer wieder. "Alte" Spielsachen
werden wieder interessant, weil es plötzlich was neues daran zu entdecken gibt
oder man etwas damit machen kann was man vorher noch nicht konnte.

Eine PET-Flasche ist ein tolles Spielzeug, sollte aber sobald der 1. Riss drin ist
gegen eine neue ausgetauscht werden. (Verletzungsgefahr)
Überhaupt sollte Spielzeug was kaputt ist bald entsorgt werden.
Man weis ja nie was im Spielzeug ist oder wenn Stücke abgebissen werden
ob diese Verschluckt werden. Hunde sind IMMER neugierieg.

Es gibt zwei Annahmen die leider verbreitet aber Falsch sind:

1) Welpenschutz
Es gibt kein Welpenschutz. Es gibt innerhalb des Rudels einen erhöhten
Schutz beim Umgang mit dem Welpen, was aber eher eine Tolleranz ist.
Auch große fremde Hunde tollerieren teilweise einen Welpen wenn dieser
auch als Welpe erkannt wird und nicht als Kleinhund zum Frühstück.
Je nach Erfahrung des erwachsenen Hund.
Also ausserhalb des "Sozialbereichs" immer darauf achten und
ggf. beim Halter nachfragen wie der große drauf ist.
Im Zweifel lieber die Begegnung vermeiden.

2) Lernfähigkeit
Viele sind der Meinung, das Welpen in den ersten 16 Wochen
"Sozialisiert" werden müssen und das die Zeit ist wo Welpen alles
lernen müssen. Falsch. Hunde sind in der Lage ihr ganzes Leben lang
zu lernen. Sie lernen zwar in den ersten Wochen schneller, aber die
Gefahr der "Reizüberflutung" ist recht hoch. Lieber etwas "neues"
öfter wiederholen und neue Orte bekannter machen, statt den
Versuch zu starten, der Welpe muss jetzt alles kennenlernen sonst
lernt er es nicht mehr.

Meine Lady ist mit 1,5 Jahren als Strassenhund aus Kos (Griechenland) zu
mir gekommen. Sozialisierung gleich null. Alleine einen Besen in die Hand
nehmen hat sie zum Anlass genommen unter den Tisch zu kriechen. Türen mussten
weit geöffnet werden und nur dann ist sie ganz schnell hindurch gegangen.

Nach knapp 8 Monaten hatte ich nach viel Training und Aufbau von Vertrauen es
geschafft, das sie ohne Angst an der Leine geführt werden konnte, Auto
gefahren ist und im Restaurant unter dem Tisch lag ohne Panik zu bekommen.
Lady hat viel mitgemacht - aber all ihre Liebe zu uns zurückgegeben.


(ab und zu durfte sie auch auf mein Schoß :) )



Lady war für mich der Beweis, das auch Lernen nach der Welpenzeit
und trotz negativer Erfahrungen immer möglich ist.
Hunde sind Familienmitglieder und Welpen wie kleine Kinder.
Wenn man auf die Zeichen des Hundes achtet und lernt diese zu
verstehen, wird die Bindung so stark, das jeder dem anderen vertraut und
alles unternehmen wird das es dem anderen gut geht. Was wir dem Hund geben
wird uns dieser wieder zurück geben - früher oder auch später - aber dafür GARANTIERT.




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